Kinder werden in ihren ersten Lebensjahren regelmäßig krank und das ist gut so, denn dabei lernt ihr Immunsystem fürs Leben. Dennoch sollten klassische Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps oder Röteln nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Hamsterbacken und Schmerzen im Hals und in den Ohren sind die typischen Symptome der ansteckenden Viruserkrankung Mumps. Ursache hierfür ist eine Schwellung der Ohrspeicheldrüsen, die sich seitlich am oberen Hals befinden. In der Regel lassen die Symptome nach rund einer Woche deutlich nach, die Schwellung bildet sich zurück.
Ebenfalls hoch ansteckend sind die Masern. Ausgelöst wird die potenziell lebensbedrohliche Infektionskrankheit durch das Masernvirus. Neben den typisch roten Hautflecken ruft die Erkrankung Fieber und einen erheblich geschwächten Allgemeinzustand hervor. In seltenen Fällen kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen kommen.
Auch Röteln zählen zu den hochansteckenden Kinderkrankheiten, die eine lebenslange Immunität hinterlassen. Typisches Symptom ist ein Ausschlag auf der Haut: Die kleinen Pusteln entstehen zuerst im Gesicht, von dort breiten sie sich über den gesamten Körper bis zu den Armen und Beinen aus und verbleiben etwa zwei bis drei Tage. Normalerweise ist der Krankheitsverlauf milde und harmlos, viele bemerken gar nicht, dass sie sich mit der Krankheit angesteckt haben. Dieser harmlose Verlauf gilt jedoch nicht für Schwangere. Infizieren sich werdende Mütter, können sie das Virus auf ihr ungeborenes Kind übertragen. Dies kann ernsthafte Folgen für das Ungeborene nach sich ziehen, z. B. Taubheit, Herzfehler oder geistige Behinderungen.
Impfbefürworter führen als stichhaltigsten Grund den Erfolg der Masernimpfung an: Dass die Kurven der Erkrankungen erst dann gegen Null tendierten, als flächendeckend geimpft wurde. Besonders bedenklich sei es, dass nur wenige Krankheiten sich so explosionsartig verbreiten könnten wie die Masern. Dies ließe sich durch die sogenannte „Herdenimmunität“ verhindern: Das bedeutet, nur wenn fast alle geimpft werden, entsteht ein kollektiver Schutz – auch für solche, die aus irgendeinem Grund nicht geimpft werden können, wie z. B. Kinder, die noch zu klein sind oder die wegen chronischer Beschwerden nicht immunisiert werden können. Der Impfschutz jedes Einzelnen trägt also gleichzeitig zum Schutz der Gemeinschaft bei. Die Impfungen gelten als ungefährlich: Sie könnten Neben-wirkungen haben, sind aber trotz möglicher Reaktionen gut verträglich. Selten kann es zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle kommen, gelegentlich auch in der Nähe der Lymphknoten. Und auch die Impfstoffe selbst, in der Regel Kombinations-impfstoffe gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) seien unbedenklich. Sie enthalten stark abgeschwächte Impfviren – aber keine Aluminium- oder Quecksilberverbindungen.
Impfskeptiker weisen darauf hin, dass Krankheiten wie Masern, Mumps und Röteln in den Ländern auch schon vor den Impfprogrammen deutlich zurückgegangen sind. Ursache sei die bessere Hygiene und der höhere Lebensstandard. Bei vielen neueren Impfungen sei die Wirksamkeit deshalb umstritten – da bis heute kein deutlicher Rückgang der Krankheiten in der Bevölkerung nachweisbar sei.
Auch die Nebenwirkungen der Impfung sind ein Argument. In einigen Fällen können Rötungen und Fieber, in sehr seltenen Fällen allergische Reaktionen möglich sein.
Ein weiteres Argument ist die natürliche Immunisierung: Die echte Masernerkrankung könne – im Gegensatz zur Impfung – lebenslange Immunität hervorrufen. Säuglinge ehemals erkrankter Mütter könnten in den ersten Monaten auf natürliche Art geschützt sein, Kinder geimpfter Mütter nicht. Darüber hinaus könnten Impfungen für Kinder bis zu einem Alter von sechs Monaten gefährlich sein, weil ihr Immunsystem noch nicht ausreichend aufgebaut ist. Die Impfungen könnten die natürliche Entwicklung des Immun- und Nervensystems beeinflussen.
Übrigens: Die Masernimpfung wird im kommenden Jahr Pflicht, das Bundeskabinett hat den entsprechenden Gesetzentwurf gebilligt. Das „Masernschutzgesetz“ sieht vor, dass alle Kinder beim Eintritt in die Schule oder den Kindergarten, Beschäftigte in Bildungs- oder medizinischen Einrichtungen, sowie auch Asylbewerber und Flüchtlinge geimpft sein müssen.
Haben Sie weitere Fragen zu den Impfungen? Wir beraten Sie gerne!
gesundleben MAGAZIN 05/2020
Hebamme – Unterstützung in besonderen Umständen
Allgemein, WissenswertesFreundin, Schwester, Mutter – wenn eine Frau ein Kind erwartet, stehen ihr viele starke Frauen zur Seite. Doch eine ist ganz besonders: die Hebamme. Sie begleitet werdende Mütter vom positiven Schwangerschaftstest bis zur ersten Breimahlzeit des Babys mit ihrem theoretischen Wissen und praktischen Hilfestellungen. Darum ist Hebamme für viele ein Traumberuf.
Es gibt wohl wenige Berufe, die so besonders sind, wie der einer Hebamme. Sie unterstützt die Mutter während der Geburt und ist meist die Erste, die ein neues Leben auf der Welt begrüßt. Oftmals kümmert sie sich bereits während der Schwangerschaft um die werdende Mutter und hilft in den ersten Wochen und Monaten mit dem Säugling. Wenn nötig – wie während der Corona-Pandemie – auch per Telefon und Video-Call, wenn ein persönlicher Kontakt nicht ratsam ist.
Vor der Geburt Viele denken bei den Vorsorgeuntersuchungen zunächst an den Frauenarzt. Doch auch Hebammen sind neben der psychosozialen Betreuung für die medizinische Vorsorge ausgebildet. Sie können die Schwangerschaft feststellen und einen Großteil der Vorsorgeunter-suchungen durchführen. Außerdem vermitteln sie Sicherheit in dieser aufregenden Zeit und können viele Fragen beantworten.
Hebammen bieten zudem eine ganze Reihe von Kursen an, die auf die Geburt sowie die Zeit danach vorbereiten und das Wohlbefinden der Schwangeren fördern. Die Bandbreite reicht von Yoga und Bauchtanz über Säuglingspflege und Erste Hilfe für Babys bis hin zu den klassischen Geburtsvorbereitungskursen.
Während der Geburt Hebammen können die Geburt zu Hause, im Krankenhaus oder in einem Geburtshaus begleiten. Es ist sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass bei jeder Geburt eine Hebamme anwesend sein muss – also auch bei einem Kaiser-schnitt. Ärzte hingegen dürfen nur im Notfall allein entbinden. Verläuft der Geburtsvorgang normal, greift die Hebamme so wenig wie möglich ein. Sie betreut die werdende Mutter im Kreißsaal, überwacht die Herztöne des Kindes und behält die Wehentätigkeit im Auge.
Nach der Geburt Auch nach der Entbindung bleibt die Hebamme Ansprechpartnerin für die jungen Eltern – im Wochenbett und da-rüber hinaus. Sie hilft Mutter und Kind eine Bindung aufzubauen, unterstützt beim Stillen, ist beim ersten Baden da-bei, beantwortet Fragen und kontrolliert, dass sich das Baby gut entwickelt. Zudem bieten Hebammen Kurse an, bei denen junge Mütter miteinander in Kontakt kommen, etwa Babymassage und Rückbildungskurse.
Hebammen-Mangel Jede gesetzlich versicherte Frau hat Anspruch auf die Betreuung durch eine Hebamme vor, während und bis zu zwölf Wochen nach der Geburt (§ 24d Sozialgesetzbuch V). Doch lei-der gibt es zu wenige Hebammen – sowohl in den Kliniken als auch in der freiberuflichen Geburtshilfe. Bei den Klinikhebammen schreckt vor allem die ständig wachsende Arbeitsbelastung ab. Für freiberufliche Hebammen waren die steigenden Kosten der Berufshaftpflichtversicherung ein großes Problem. Seit 2015 werden diese jedoch durch den sogenannten Sicherstellungszuschlag weitgehend ausgeglichen
Zahlen & Fakten Im Schuljahr 2018/2019 haben sich 2.685 Frauen und drei Männer dafür entschieden, den anstrengenden, aber auch unglaublich erfüllenden Beruf der Hebamme bzw. des Entbindungspflegers zu erlernen. Seit 2020 findet die Ausbildung als Bachelor-Studium an der Hochschule statt. Die Hebammenschulen bilden weiterhin aus, jedoch nur noch für eine Übergangsfrist.
Familienhebammen Familienhebammen haben eine Zusatzqualifikation und betreuen Mütter, die besondere Hilfe benötigen, im gesamten ersten Lebensjahr des Kindes. Das können beispielweise sehr junge Mütter, Frauen mit Migrationshintergrund, mit chronischen Krankheiten, Suchtproblemen oder psychischen Belastungen sein.
gesundleben MAGAZIN 05/2020
Masern, Röteln, Mumps. Wie sinnvoll sind Impfungen?
Krankheiten & Allergien, WissenswertesKinder werden in ihren ersten Lebensjahren regelmäßig krank und das ist gut so, denn dabei lernt ihr Immunsystem fürs Leben. Dennoch sollten klassische Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps oder Röteln nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Hamsterbacken und Schmerzen im Hals und in den Ohren sind die typischen Symptome der ansteckenden Viruserkrankung Mumps. Ursache hierfür ist eine Schwellung der Ohrspeicheldrüsen, die sich seitlich am oberen Hals befinden. In der Regel lassen die Symptome nach rund einer Woche deutlich nach, die Schwellung bildet sich zurück.
Ebenfalls hoch ansteckend sind die Masern. Ausgelöst wird die potenziell lebensbedrohliche Infektionskrankheit durch das Masernvirus. Neben den typisch roten Hautflecken ruft die Erkrankung Fieber und einen erheblich geschwächten Allgemeinzustand hervor. In seltenen Fällen kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen kommen.
Auch Röteln zählen zu den hochansteckenden Kinderkrankheiten, die eine lebenslange Immunität hinterlassen. Typisches Symptom ist ein Ausschlag auf der Haut: Die kleinen Pusteln entstehen zuerst im Gesicht, von dort breiten sie sich über den gesamten Körper bis zu den Armen und Beinen aus und verbleiben etwa zwei bis drei Tage. Normalerweise ist der Krankheitsverlauf milde und harmlos, viele bemerken gar nicht, dass sie sich mit der Krankheit angesteckt haben. Dieser harmlose Verlauf gilt jedoch nicht für Schwangere. Infizieren sich werdende Mütter, können sie das Virus auf ihr ungeborenes Kind übertragen. Dies kann ernsthafte Folgen für das Ungeborene nach sich ziehen, z. B. Taubheit, Herzfehler oder geistige Behinderungen.
Impfbefürworter führen als stichhaltigsten Grund den Erfolg der Masernimpfung an: Dass die Kurven der Erkrankungen erst dann gegen Null tendierten, als flächendeckend geimpft wurde. Besonders bedenklich sei es, dass nur wenige Krankheiten sich so explosionsartig verbreiten könnten wie die Masern. Dies ließe sich durch die sogenannte „Herdenimmunität“ verhindern: Das bedeutet, nur wenn fast alle geimpft werden, entsteht ein kollektiver Schutz – auch für solche, die aus irgendeinem Grund nicht geimpft werden können, wie z. B. Kinder, die noch zu klein sind oder die wegen chronischer Beschwerden nicht immunisiert werden können. Der Impfschutz jedes Einzelnen trägt also gleichzeitig zum Schutz der Gemeinschaft bei. Die Impfungen gelten als ungefährlich: Sie könnten Neben-wirkungen haben, sind aber trotz möglicher Reaktionen gut verträglich. Selten kann es zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle kommen, gelegentlich auch in der Nähe der Lymphknoten. Und auch die Impfstoffe selbst, in der Regel Kombinations-impfstoffe gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) seien unbedenklich. Sie enthalten stark abgeschwächte Impfviren – aber keine Aluminium- oder Quecksilberverbindungen.
Impfskeptiker weisen darauf hin, dass Krankheiten wie Masern, Mumps und Röteln in den Ländern auch schon vor den Impfprogrammen deutlich zurückgegangen sind. Ursache sei die bessere Hygiene und der höhere Lebensstandard. Bei vielen neueren Impfungen sei die Wirksamkeit deshalb umstritten – da bis heute kein deutlicher Rückgang der Krankheiten in der Bevölkerung nachweisbar sei.
Auch die Nebenwirkungen der Impfung sind ein Argument. In einigen Fällen können Rötungen und Fieber, in sehr seltenen Fällen allergische Reaktionen möglich sein.
Ein weiteres Argument ist die natürliche Immunisierung: Die echte Masernerkrankung könne – im Gegensatz zur Impfung – lebenslange Immunität hervorrufen. Säuglinge ehemals erkrankter Mütter könnten in den ersten Monaten auf natürliche Art geschützt sein, Kinder geimpfter Mütter nicht. Darüber hinaus könnten Impfungen für Kinder bis zu einem Alter von sechs Monaten gefährlich sein, weil ihr Immunsystem noch nicht ausreichend aufgebaut ist. Die Impfungen könnten die natürliche Entwicklung des Immun- und Nervensystems beeinflussen.
Übrigens: Die Masernimpfung wird im kommenden Jahr Pflicht, das Bundeskabinett hat den entsprechenden Gesetzentwurf gebilligt. Das „Masernschutzgesetz“ sieht vor, dass alle Kinder beim Eintritt in die Schule oder den Kindergarten, Beschäftigte in Bildungs- oder medizinischen Einrichtungen, sowie auch Asylbewerber und Flüchtlinge geimpft sein müssen.
Haben Sie weitere Fragen zu den Impfungen? Wir beraten Sie gerne!
gesundleben MAGAZIN 05/2020
Wann & warum Tränen fließen
Allgemein, WissenswertesWir Menschen sind die einzigen Lebewesen, die aufgrund von Emotionen weinen können. Doch Tränen produzieren wir nicht nur dann, sondern zu jeder Zeit, rund um die Uhr. Denn die Flüssigkeit ist ein wichtiger Schutz für unsere Augen.
Wann haben Sie das letzte Mal geweint? Viele von Ihnen denken nun vermutlich an sehr emotionale Ereignisse, etwa in Situationen großer Freude, Wut oder auch Traurigkeit. Bei dieser Reaktion spielt das Nervensystem eine große Rolle. Die Emotionen aktivieren einen bestimmten Bereich im Gehirn, der Tränen erzeugt.
Reize fluten die Augen Es gibt noch eine Art von Tränen, nämlich jene, die immer dann kullern, wenn unser Auge gereizt wurde – etwa beim Zwiebelschälen, aufgrund einer Allergie oder weil wir etwas im Auge haben. Je nach Ursache sorgen diese Reiztränen dafür, dass unsere Augen schnell befeuchtet oder Fremdkörper her-ausgespült werden.
Der Weg der Tränen Unser Körper produziert die Tränenflüssigkeit über drei kleine Drüsen oberhalb des Augenwinkels. Sie besteht zum Großteil aus Eiweißen, Traubenzucker, Salz, Wasser und antibakteriellen Stoffen. Die Basaltränen des normalen Blinzelns fließen zu-meist über den Tränenkanal in die Nasenhöhle ab. Die Flut an emotionalen und Reiztränen kann das Auge auf diesem Weg aber nicht bewältigen – dann kullern die Tränen.
Ein schützender Film Tränen sind aber nicht nur ein Ausdruck unserer Gefühle, sie sind in Form von sogenannten Basaltränen auch essenziell für unsere Augen. Die Tränenflüssigkeit verteilt sich wie bei einem Scheibenwischer bei jedem Lidschlag im Auge und versorgt unsere Bindehaut mit Nährstoffen, vermeidet, dass unsere Augen austrocknen, und wirkt als Schutz vor Infektionen.
TIPP Ein langer Arbeitstag vor dem PC, warme Heizungsluft oder mehrstündiges Tragen von Kontaktlinsen: Trockene Augen können viele Ursachen haben. Um das unangenehme Gefühl beim Blinzeln schnell zu lindern, helfen milde Augentropfen mit Hyaluron. Sie sind sich unsicher, welches Produkt für Sie geeignet ist? Fragen Sie einfach in Ihrer Apotheke nach.
gesundleben MAGAZIN 05/2020
Unser Blut – Teil 3
Allgemein, Herz & Blut, WissenswertesSpurensuche im Blut – Zugegeben, eine Blutabnahme gehört nicht gerade zu den schönsten Erfahrungen in unserem Leben. Doch das, was eine Analyse leisten kann, ist einen kleinen Piekser allemal wert. Ob erhöhte Entzündungswerte, Vitaminmangel oder andere entgleiste Parameter, die auf eine Erkrankung hinweisen können – anhand unseres Blutes können Ärzte viel über unseren Gesundheitszustand ablesen.
KLEIN, ABER OHO: DAS KLEINE BLUTBILD Bei vielen von Ihnen wurde sicherlich schon einmal ein kleines Blutbild gemacht. Typische Indikationen, bei denen Ärzte es anordnen, sind Erschöpfung, Verdacht auf einen Nährstoff- oder Vitaminmangel, chronische Müdigkeit und anhaltende oder wiederkehrende Infekte. Auch wenn der Arzt einen Verdacht auf eine bestimmte Erkrankung hat, erfolgt eine Blutanalyse. Wie sich unser Blut zusammensetzt, haben wir Ihnen in unserer letzten Ausgabe gezeigt: aus Thrombo-, Leuko- und Erythrozyten. Diese Bestandteile werden unter anderem beim kleinen Blutbild gemessen. Die Werte geben Aufschluss darüber, ob Infektionen oder Entzündungen im Körper vorhanden sind. Zusätzlich werden der Hämoglobin- und Hämatokritwert ermittelt. Ersterer zeigt die Menge an rotem Blutfarbstoff an, der Hämatokritwert die Fließeigenschaft des Blutes. Auch die sogenannten MCV- und MCH-Werte sind Bestandteil der Analyse. Sie sind ein Anhaltspunkt für einen Mangel an Eisen, Vitamin B6, B12, B1 oder Folsäure. Bei Bedarf lässt der Arzt weitere Werte bestimmen – etwa für die Leber und Niere.
DIFFERENZIALBLUTBILD – DAS GROSSE BLUTBILD Eine Erweiterung des kleinen Blutbildes ist das Differenzial-blutbild – auch als großes Blutbild bekannt. Es wird in der Regel durchgeführt, wenn die Werte der weißen Blutkörperchen beim kleinen Blutbild auffällig waren oder ein konkreter Verdacht auf eine Erkrankung besteht, etwa eine Schilddrüsenfehlfunktion oder Rheuma. Dann werden die Werte weiterer Blutbestandteile ermittelt, wie Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten. Anhand des prozentualen Anteils der jeweiligen Werte und der Beschaffenheit der Zellen kann der Arzt dann detailliertere Aussagen treffen.Übrigens: Cholesterin-, Mineralstoff-, Vitamin- und Hormonwerte sind in der Regel nicht Gegenstand eines großen Blutbilds. Sie werden anhand des Blutserums, das aus dem Blutplasma gewonnen wird, ermittelt. Sowohl das kleine als auch das große Blutbild wird vom Arzt angeordnet und von der Krankenkasse bezahlt. Sie können aber auch auf Wunsch des Patienten durchgeführt werden – dann aber als Selbstzahlerleistung.
VERTRAUEN IST GUT, KONTROLLE IST BESSER Nicht nur zur Diagnose oder bei Verdacht auf eine Erkrankung kann ein Blutbild angefertigt werden, sondern auch, wenn bereits Erkrankungen bestehen. Auf diese Weise kann der Arzt beispielsweise schauen, ob sich Entzündungswerte normalisieren und/oder die Therapie anschlägt.
CHECK-UP 35 INKL. BLUTUNTERSUCHUNG Alle gesetzlich Versicherten ab 35 haben alle 3 Jahre einen Anspruch auf einen Gesundheits-Check, im Rahmen dessen auch ein kleines Blutbild angefertigt wird. Dabei werden auch das Gesamtcholesterin, LDL- und HDL-Cholesterin, die Triglyceride sowie der Nüchternblutzucker bestimmt.
gesundleben MAGAZIN 05/2020
Knigge Regeln zum Schutz vor Viren
Alltagtipps, WissenswertesErkältung – nein, danke! So schützen Sie sich und Ihr Umfeld: Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie effektiv Hygienemaßnahmen und gegenseitige Rücksichtnahme Ansteckungen verhindern können. Und das gilt nicht nur für COVID-19, sondern auch bei Grippe, Erkältungskrankheiten und anderen Infekten – zu Hause wie auch bei der Arbeit. Rufen Sie sich die folgenden Verhaltensweisen immer wieder ins Gedächtnis.
FÜNF TIPPS FÜR ZU HAUSE
ERKÄLTUNGSKNIGGE FÜRS BÜRO
Gesund leben Tipp:
gesundleben MAGAZIN 05/2020